Mit über 2.000 Jahren können Koi-Karpfen auf eine lange Geschichte zurückblicken. Zwar ist ihre Herkunft nicht eindeutig geklärt, aber Japan und China gelten heute als die Heimat der Kois. Zum Statussymbol wurden die farbigen Karpfen gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Heute sind die verschiedenen Koi-Arten wegen ihrer besonderen Farbgebung bei Gartenteichbesitzern beliebt. Allerdings ist das Erkennen und Bestimmen nicht ganz einfach. Da es sehr viele Varietäten von Kois gibt und ständig neue Kreuzungen hinzukommen, kann eine Übersicht mit Bildern von Koi-Arten eine erste Orientierung geben.
Koi-Arten von A bis H
Aragoke
Quelle: Kgbberlin.de, Ginrin Aragoke, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 4.0
- Aragoke bedeutet: Drachenschuppen
- Doitsu Goi mit sehr großen Schuppen
- Ginrin und Non-Ginrin Beschuppung möglich
- halbmetallischer Glanz
- Farbe: alle einfarbigen Farbnuancen der Kawarimono
- Züchter: Yusuf Hermansyah (Jawa Timur)
- Blutlinie seit ca. 2014 stabil
Asagi
Quelle: No machine-readable author provided. Rob Hille assumed (based on copyright claims)., Koi asagi, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC0 1.0
- Asagi bedeutet: hellblau
- eine der ältesten Zuchtformen
- blauer Rücken mit hellblau bis weiß umrandeten Schuppen
- weißer Kopf
- Hi (Scharlachrot) an den Wangen
- Brust und Seitenflossen: sollten rot sein
- erste Kreuzungen bereits Ende des 18. Jahrhunderts
- weitere Untergliederung: Narumi Asagi (hellblaue Musterung), Konjo Asagi (dunkelblau), Mizu Asagi (“Wasser-Asagi”, helles Wasserblau), Hi Asagi (“Scharlach-Asagi”, über die Seitenlinie hinausgehende rote Färbung), Taki Asagi (ausgeprägte weiße Seitenlinie zwischen der roten und blauen Färbung)
Bekko
- Bekko bedeutet: Schildplatt
- Grundfarbe: weiß (Shiro) oder rot (Aka) oder gelb (Ki)
- schwarze Flecken (Sumi)
- Kopf: frei von schwarzer Färbung
- Brustflossen: Sumi und Grundfarbe des Kois
- Zucht: aus der Taisho Sanke-Varietät gezüchtet
- erste Kreuzungen bereits Ende des 18. Jahrhunderts
- weitere Untergliederung: Shiro Bekko, Aka Bekko, Ki Bekko, Doitsu Bekko
Hikari-moyomono
- Hikarimoyomono bedeutet: glänzend gemusterte Sorte
- eine der 16 Unterarten
- viele Farbvarianten
- mindestens eine Farbe muss metallic sein
- edelmetallische Farbtöne: Gold, Silber oder Platin
- keine ideale Zeichnung vorgegeben
- 10 Untervarianten: Yamato Nishiki, Heisei Nishiki, Koshi Nishiki (Doitsu), Hariwake, Kikusui (Doitsu), Tora, Shochikubai; die Kujaki Kois Beni Kujaki, Kujaki, Doitsu Kujaki wurden 1994 aus der Gruppe ausgeliedert und zu einer eigenen Gruppe erklärt
Hinweis: Kumonryu wird nicht als Hikarimoyomono zuerkannt, sondern den Kawarimono-Kois.
Hikari-utsurimono
- Hikari bedeutet: glänzend
- Utsurimono: zweifarbiger Koi mit schwarzer Grundfarbe
- gleichmäßige Zeichnung in Weiß (Shiro) oder Rot (Hi) oder Gelb (Ki)
- Farbe: über 50 Prozent, ausgewogen
- metallic-farbene Kois
- Brustflossen: schwarze Färbung im Ansatz erwünscht
- stammt aus den Familien Showa und Utsurimono
- Kreuzung aus Ogon und Utsurimono
- weitere Untergliederung: Kin Showa, Gin Showa, Kin Ki Utsuri, Kin Hi Utsuri, Kin Shiro, Gin Shiro, Gin Shiro Utsuri
Hikarimuji-mono / Ogon
Quelle: Benutzer:Fehlwort, Yamabuki Ogon, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
- Hikari muji mono bedeutet: leuchtend ohne “Stellen”werden auch Ogon (= Gold) genannt
- einfarbige, metallisch glänzende Kois
- Kopf wie Körperfarbe, keine Flecken
- Kopf bis Schwanz sowie Flossen gleichfarbig
- Schuppen: äußere Ränder gleichmäßig golden
- Weitere Untergliederung (Auswahl): Aka Matsuba Ogon, Beni Ogon, Doitsu Mizuho Ogon, Mukashi Ogon, Nezu Ogon, Ornji Ogon, Yamabuki Ogon
Koi-Arten mit K
Kawarimono
Quelle: Eric Summerville, Kawarimono (2328709020), Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY 2.0
- Sammelgruppe aller nichtmetallischen Kois, die keiner anderen Zuchtform zugeordnet werden
- ständige Erweiterung der Gruppe durch neue Kreuzungen
- Gruppe: keine bestimmten Zugehörigkeitsmerkmale
- keine bestimmte Farb- und/oder Mustererkennungsmerkmale
- klare Farben und Zeichnungen maßgebend (bei mehrfarbigen Kawarimonos: kontrastreiche Farben und keine Überlappungen)
- ungewöhnliche Farb- und Musterkombinationen möglich
- bis zu fünf Farbkombinationen möglich
- ideal: Zeichnungsfarbe nur auf bestimmten Körperteilen (Bauch, Kopf, Flossen oder alle drei Körperteile)
- einfarbige Kois gehören auch zur Gruppe
- Untervarianten einfarbig (Auswahl): Aka Muli, Chagoi, Benigoi, Higoi, Maggi, Kigoi, Midorigoi, Soragoi, Shiro Muli, Akame Kigol (Albino)
- Untervarianten mehrfarbig (Auswahl): Nyu, Oshiba Shigure, Ghoshiki (fünffarbig), Tsubo Sumi, Karasu, Aka Hjiro, Ytosjiro, Hageshiro, Kumonryo
Kinginrin
- Kin Gin Rin bedeutet: gold-silberne Schuppen
- Schuppen: reflektierende Schicht (= Unterschied zu de metallicfarbenen Kois), erzeugt Gold- oder Silberglanz
- Schuppen: mindestens zwei Reihen über den Rücken
- verschiedene Schuppeneffekte: Kado Gin (äußerer Rand), Perl Gin-Rin (von innen heraus), Diamant-Gin-Rin (strahlenförmige Reflexion), Beta-Gin (vollreflektierende Schuppe)
- erkennen der Unterschiede zu metallicfarbenen Koi-Arten schwierig; Name kann weiterhelfen (Kin = Gold; Gin = Silber)
Kohaku
Quelle: Wietze, Kuhaku kuchi benii, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
- Kohaku bedeutet: rot-weiß
- weiße Grundfarbe mit roter Zeichnung auf Rücken und Kopf
- roter Kopf ist kein Muss.
- Flossen: kein Rot
- Flossen und Körper: reinweiß
- einer der beliebtesten Zuchtformen in Japan
- Kohaku-Varietäten: Inazuma Kohaku (blitzförmige Zeichnung), Nidan Kohaku (Zweifleck-Kohaku), Sandan Kohaku (Dreifleck-Kohaku), Yondan-Kohaku (vier Flecken), Godan Kohaku (fünf Flecken), Kuchbeni Kohaku (Kussmund-Kohaku), Maruten Kuhako (Körper mit farbiger Zeichnung, Kopf mit farbigem Fleck), Menkaburi Kohaku (roter Kopf, Flecken am Körper möglich), Ginrin Kohaku (Kohaku mit Glanzschuppen), Doitsu Kohaku (lederartige Haut, vereinzelte Schuppen möglich)
Hinweis: Der bekannteste und wertvollste Kohaku ist der Tancho Kohaku. Er ist weiß und hat auf dem Kopf einen rundlichen Fleck. Dieser soll den roten Kreis in der japanischen Flagge symbolisieren.
Koromo / Goromo
Quelle: Maxikoi at Dutch Wikipedia, Budo Goromo, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
- Koromo = „Kleidung“
- Unterschiede zu anderen Koi-Arten: spezifisches Farbmuster
- Farbmuster: weiß grundiert, Flecken schwarz schattiert
- Grundfarbe: unterschiedlich, am häufigsten Weiß
- Flecken: rot, gelb oder schwarz
- Untervarianten: Ai Koromo (rote Flecken mit schwarzer Schattierung; rote Schuppen mit Indigofärbung), Budo Koromo (gelbe Flecken mit schwarzer Umrandung), Sumi Koromo (rotes Muster; Übergänge ins Schwarze; Flecken schwarz umrandet), Doitsu Koromo (lederartige Haut mit wenig oder gar keinen Schuppen)
Koi-Arten von S bis U
Sanke
Quelle: Eddie Maloney from North Las Vegas, USA, KOI (2540599920), Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 2.0
- genaue Bezeichnung: Taisho Sanke oder Taisho Sanshoku
- Sanke bedeutet: dreifarbig
- Grundfarbe: weiß
- Flecken: rot (Hi) und schwarz (Sumi)
- Musterung: wie bei Kohaku
- Schwarze Flecken: deutliche Abhebung von den beiden anderen Farben, nicht am Kopf
- Brustflossen: Sumi-Streifen
- Taisho: Epoche in der japanischen Geschichte (1912 – 1926)
- erste Züchtungen: ab Mitte des 19. Jahrhunderts
- Untervarianten (Auswahl): Aka Sanke (roter Sanke, Schwank bis Kopf rot, schwarze Flecken), Budo Sanke (schwarz gefärbte Schuppen über dem Rot, schwarze Flecken), Tancho Sanke (nur roter Fleck am Kopf, schwarze Wölkchen) Kuchibeni Sanke (“Lippenstift”-Sanke, roter Lippenfleck als typisches Merkmal), Fuji Sanke (silberner bzw. metallischer Kopf), Doitsu Sanke (lederartige Haut mit wenig oder gar keinen Schuppen)
Showa
Quelle: Robsig12, Showa vom Züchter Isa, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
- drei Farben: schwarz, weiß und rot
- Unterschiede zu Sanke: schwarze Grundfarbe
- Grundfarbe: schwarz oft von den Flecken der beiden anderen Farben überdeckt
- Brustflossen: schwarz durchzogen
- Kopf: Schwarzfärbung erkennbar
- Varietäten: Hi Showa (rote Flecken dominieren, Fleck vom Kopf bis zum Schwanz, sehr wenig weiß) Kindai Showa (mehr weiße als rote Flecken), Kin Showa (metallischer Glanz), weitere Unterarten mit deutlicher Erkennbarkeit der schwarzen Grundfarbe
Shusui
Quelle: Maxikoi, Shusui, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
- Shusui bedeutet: Herbstgrün
- Asagi mit Doitsu-Beschuppung
- Farbformen wie bei Asagi
- weitere Untergliederung (Auswahl): Hi Shusui (“Scharlach Shusui”, Zeichnung vom Bauch bis zum Rücken), Ki Shusui (statt scharlachrot gelbe Färbung), Perl Shusui (silbrige, perlmuttfarbene, glänzende Schuppen am Rücken)
Tancho
Quelle: Maxikoi, Tanchosanke, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
- Tancho bedeutet „roter Scheitel“
- Grundfarbe: weiß
- Roter Fleck am Kopf (rund, oval, herzförmig oder unregelmäßig)
- Unterschiede zwischen den Varietäten nur schwer zu erkennen
Utsurimono
Quelle: Benutzer:Fehlwort, Hi Utsuri, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
- Utsurimono bedeutet: Harmoniesorte
- Aus Asagi-Linie gezüchtet
- Grundfarbe: schwarz
- Flecken: rot, weiß oder gelb
- Brustflossen: Sumi-Streifen
- Veränderung der Fleckenmusterung möglich (typisches Merkmal)
- Untervarietäten: Shiro Utsuri (“weiße Harmonie”, weiße Zeichnung auf schwarzer Grundfarbe), Hi Utsuri (“Scharlach Harmonie”, rote Zeichnung auf schwarzer Grundfarbe), Ki Utsuri (“gelbe Harmonie”, gelbe Zeichnung auf schwarzer Grundfarbe), Doitsu Utsuri (lederartige Haut mit wenig bis gar keinen Schuppen)
Häufig gestellte Fragen
Warum sehen Koi-Arten auf Bildern immer so ähnlich aus?
Bilder von Koi-Arten, wenn sie aus Teich-Aufnahmen stammen, dienen in erster Linie nicht dem Erkennen oder Bestimmen der einzelnen Koi-Arten. Die Ähnlichkeit ergibt sich daraus, dass viele Kois eine rote, schwarze und weiße Färbung haben.
Wie kann ich Kois bestimmen?
Eine Hilfe beim Bestimmen von Kois sind Bilder. Da eine bebilderte Übersicht die Unterschiede gut erkennen lässt. Allerdings kann eine Bilder-Übersicht nicht alle Unterarten und Varietäten abbilden.